Ergometrie (Belastungs-EKG)
Ein Belastungs-EKG, auch Ergometrie genannt, ist eine bewährte Methode zur Untersuchung der Herzfunktion unter körperlicher Anstrengung. Im Gegensatz zum Ruhe-EKG, das nur die Herzaktivität im Ruhezustand misst, erfasst das Belastungs-EKG die Herzleistung bei steigender körperlicher Belastung und gibt Aufschluss darüber, wie das Herz-Kreislauf-System auf erhöhte Anforderungen reagiert.
1. Früherkennung von Durchblutungsstörungen und Herzkrankheiten
Ein Belastungs-EKG ist besonders wertvoll, um mögliche Durchblutungsstörungen des Herzens wie eine koronare Herzkrankheit (KHK) frühzeitig zu erkennen. Während der Belastung zeigen sich Veränderungen in der Herzstromkurve, die auf Engstellen in den Herzkranzgefäßen hinweisen können – häufig bevor Beschwerden wie Schmerzen oder Atemnot in Ruhe auftreten.
2. Einschätzung der körperlichen Belastbarkeit
Durch die schrittweise Steigerung der körperlichen Anstrengung wird die individuelle Belastbarkeit getestet. Dies ist vor allem für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden wichtig, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu beurteilen und festzustellen, welche Aktivitäten für sie unbedenklich sind. Das Belastungs-EKG ist daher auch ein hilfreiches Instrument zur Einschätzung der Fitness und zur Planung eines sicheren Trainingsprogramms.
3. Kontrolle und Anpassung bei bestehenden Herzerkrankungen
Für Menschen mit bestehenden Herzerkrankungen oder nach einem Herzinfarkt ist das Belastungs-EKG eine wichtige Kontrolluntersuchung, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Wirksamkeit von Medikamenten und Behandlungen zu prüfen. Die Untersuchung zeigt, ob das Herz die Belastung stabil bewältigt oder ob eine Therapieanpassung notwendig ist.
4. Messung des Blutdruckverhaltens unter Belastung
Neben der Herzstromkurve wird auch der Blutdruck während der Belastung regelmäßig gemessen. Ein ungewöhnlich hoher oder niedriger Blutdruckanstieg unter Belastung kann auf eine Herz-Kreislauf-Störung hinweisen und weitere Untersuchungen notwendig machen. So kann das Belastungs-EKG dazu beitragen, auch andere Risikofaktoren für Herzprobleme zu erkennen.
5. Sicher und kontrolliert
Die Ergometrie findet unter ärztlicher Überwachung und in kontrollierten Bedingungen statt. Dabei beginnt die Belastung in einem niedrigen Tempo und wird schrittweise gesteigert, bis das optimale Belastungsniveau erreicht ist oder bestimmte Herz- oder Blutdruckwerte erreicht werden. So ist die Untersuchung sicher und für die meisten Menschen gut verträglich.